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Irre Pauschal-Positionen auf Handwerkerrechnungen

Praxisbeispiel: Entsorgen einer durch den Wind gefallener Pappel

Rechnung:
Sehr geehrte Damen und Herren, für folgende Arbeiten auf dem oben genannten Grundstück am 05. Juli 2022 erlauben wir uns wie vereinbart entsprechend unserem Angebot 06/06/2022 vom 03.06.2022 inklusive SKT, Bodensicherung und  Entsorgung zu berechnen:
Pos. 1- Anfahrt – 65,00 €
Pos. 2 – Abbau und Entsorgung einer vom Wind ins Wasser geworfenen Pappel – 4.190,00 Gesamt Netto: 4.255,00 €
19% MwSt: 808,45 €
Gesamt Brutto: 5.063,45 €
– 2% Skonto: 151,90 €
zu überweisen: 4.962,45 € – Ein Schnäppchen!!! 🙂

Interessant die Anmerkung zu der Aufteilung von Arbeit und Material:
“100% bzw. den anteiligen Betrag der Rechnung sind Lohn- und Arbeitskosten gemäß § 35a EStG.”
Also, der Pauschalbetrag von 4.190 € entspricht zu 100% den Arbeitskosten.

Dann rechnen wir doch mal:
Ein Gartenbau-Mitarbeiter berechnet pro Stunde 45 € netto.
4.190 € / 45 € = 93,11 Stunden => 11,64 Tage (je 8 Std.). —> -WIE BITTE???!

Bezeichnenderweise gab es hier auch nur ein einziges Angebot…. Die Abzocke riecht man gegen den Wind..

Handwerker-Rechnungen mit Pauschalbeträgen braucht NIEMAND

Wer braucht diese Art Rechnungen?
Warum ist aus dieser Rechnung nicht die Arbeitszeit und das Arbeitsmaterial zu entnehmen?
Denn jede Tätigkeit kann in Zeitaufwand und Material untergliedert werden.
Um unberechtigte und zu hohe Rechnungen stellen stellen kann, die vom unseriösen Hausverwalter zuvorkommend bezahlt werden?
Vielleicht ist der Dank der Dienstleister gegenüber der Hausverwaltung…. für die Möglichkeit, deutlich überhöhte Rechnungen stellen zu können, so groß, dass er sich in Worte allein nicht ausdrücken lässt…..

Übrigens eine typische Rechnung, wie sie der Verwalter als Privatperson für sein Privathaus oder seine Eigentumswohnung nie akzeptieren würde: ist ja nicht vergleichbar!
Aber für die (depperten( Wohnungseigentümer soll es genau richtig sein?
Es wird zweierlei Mass angelegt!

Praxisfall: